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Anhang: Wie jedes irdene Gefäß, Gebildet von des Töpfers Hand - Ganz gleich ob klein ob groß, Ob schon gebrannt ob ungebrannt - Am Ende doch zerbrochen wird, So gilts vom Menschenleben auch.
Gleichwie das mächt’ge Felsgebirge, Empor sich reckend himmelhoch, Das ganze Land durchziehet ringsumher Und allerwärts es niederdrückt:
So drückt das Alter und der Tod Die Wesen nieder in der Welt, Die Krieger, Priester, Bürger, Knechte, Die Feger, die Verstoßenen. Nichts lassen beide unverschont, Zermalmen alles was da ist. Da helfen keine Elefanten nichts, Kein Fußheer, auch kein Wagenheer; Ja, selbst durch Zauberkraft und Schätze Man nimmer sie besiegen kann. Das Leben so wie alles Dasein, Wie alle Freude, aller Schmerz, Hängt bloß an einem Denkmoment - Und schnell eilt der Moment dahin. Die Daseinsgruppen, die erloschen, Bei Lebzeiten oder beim Tod, Sind ganz in gleicher Weise nun Dahin auf Nimmerwiederkehr. Nicht lebt im künftigen Moment man, Lebt JETZT in diesem Denkmoment; Wenn der erlischt, erlischt die Welt: Dies Wort ist wahr im höchsten Sinn. Dem Tautropfen vor Sonnenaufgang, Der an der Grashalmspitze hängt: Dem gleicht das Leben aller Menschen....
Die Lebensdauer, Krankheit, Zeit, Der Sterbeort, der Daseinsweg: Das sind fünf Dinge in der Welt, Die nimmer man erkennen kann, Da ohne Anzeichen sie sind.
(Quelle: Visuddhi Magga — Kap.8: Betrachtungen über den Tod.)
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